Ja. Zwei Motorradunfälle selbst erlebt. Beidesmal auf dem Weg zur Arbeit morgens um halb sieben auf einer sehr ruhigen Kreisstraße in 800m Höhe.
Beim ersten Mal rannte mir ein aus seinem Gehege entkommener Ziegenbock ins Motorrad, als ich eine Kurve nahm. Ich habe es überlebt, der Ziegenbock nicht. Dank guter Klamotten und gesteuertem Runterbremsen des Motorrads vor dem Sturz hatte ich "nur" Prellungen, eine Kreuzbanddehnung und eine Knochenhautablösung am Schienbein. Es gab jedoch jede Menge Versicherungsärger mit der Tierversicherung.
Der Unfall ging bei den hiesigen Krankenhäusern als der "Ziegencrash" in die Annalen ein.
Beim zweiten Unfall, als mich ein Fahrer mit Glasbausteinbrille aus einem Ackerweg kommend umspitzte, konnte ich mich dadurch halbwegs retten, indem ich das Gelernte aus den Sicherheitstrainings umsetzte: aufrichten und Salto über das Fahrzeug, statt mit dem Kopf frontal an die Seitenholme des Fahrzeugs zu knallen.
Leider kollidierte mein Knie mit der scharfen Regenkante des älteren Fahrzeugs und zersprang in etliche Stücke. Ich landete auf dem Straßenrand, das Motorrad flog über die Leitplanke, stürzte 40m den Abhang hinunter und wurde durch ein Bachbett gestoppt. Der Autofahrer hielt nach ca. 100m sein Fahrzeug an und kam dann zu mir zurück mit den Worten: "Ist Ihnen was passiert?"
Im Krankenwagen sagte der Rettungssanitäter: Sie sind mein fünfter Motorradunfall in diesem Jahr, aber der erste, der vollständige und gute Sicherheitskleidung trägt.
Fazit: kein Ärger mit der Versicherung und 6 Monate Gehstöcke.
Noch eine Anekdote am Rande: ich wurde vor der Operation am Knie mehrfach untersucht und hatte zwischen den Untersuchungen längere Wartezeiten. Irgendwann bat ich um eine Zeitschrift. Und was brachte mir der Pfleger? Auto, Motor und Sport.